zur Diskussion zum Bundeswehreinsatz zur Drohnenabwehr im Inland

Pressemitteilungen
, 8. Oktober 2025

Sven Küntzel: “Die zunehmende Bedrohung durch Drohnen erfordert dringend eine Reaktion der zuständigen Behörden – der Polizeien der Länder und des Bundes.”

  • Verfassungsrechtliches Trennungsgebot zwischen Polizei und Militär muss gewahrt bleiben
  • BSW-Fraktion lehnt Einsatz militärischer Mittel im Inland ab
  • Militarisierung der Gesellschaft darf nicht weiter voranschreiten

Die bewusste Trennung von Polizei- und Militärhoheit im Grundgesetz ist ein wesentlicher Grundpfeiler unserer Demokratie und Ausdruck des Rechtsstaatsprinzips. Die Forderung, der Bundeswehr – über eine Amtshilfe hinaus – eigene Befugnisse zur Drohnenabwehr im Inland zu erteilen, stellt diese fundamentale Trennung auf gefährliche Weise in Frage. Wer aktuell ebenso leichtfertig wie lautstark die Vermischung ziviler und militärischer Gefahrenabwehr fordert, greift das Prinzip der Gewaltenteilung und der demokratischen Kontrolle der Sicherheitsorgane an – und damit den verfassungsrechtlichen Konsens unseres Landes.

Dieses Prinzip – eine direkte Lehre aus dem Missbrauch militärischer Gewalt im Nationalsozialismus – in Frage zu stellen, bedeutet zudem, ein demokratisches Erfolgsmodell zur Disposition zu stellen. Daher ist die aktuelle Diskussionsrichtung falsch.

Sven Küntzel, sicherheitspolitischer Sprecher der BSW-Fraktion:

„Der Einsatz der Bundeswehr bei der Drohnenabwehr würde nicht nur eine unerlaubte Vermischung von Polizei- und Militärfunktionen bedeuten, sondern auch einen grundlegenden Umbau unserer Sicherheitsarchitektur hin zu einer militarisierten Gesellschaft.

Die erkennbar zunehmende Bedrohung durch Drohnen erfordert durchaus dringend eine Reaktion. Die BSW-Fraktion unterstützt den zügigen Aufbau sowie Entwicklung und länderübergreifende Koordinierung solider Handlungsmöglichkeiten der zuständigen Behörden – der Polizeien der Länder und des Bundes. Eine reguläre Aufgabenübertragung an die Bundeswehr sowie ein die Länderhoheit aussetzendes militärisches Handeln im Inland – wie von Thüringens Innenminister Georg Maier gefordert – lehnen wir jedoch entschieden ab.

Es bedarf einer verantwortungsvollen und transparenten Debatte darüber, wann tatsächlich ein Angriffsfall vorliegt und militärische Mittel zur Anwendung kommen – und wann nicht. Die vielfach nicht geklärten Anlässe und die aktuell unzureichende Evaluierung der Risiken können eine solche Bewertung derzeit nicht begründen.“

Auch interessant

04 Dez.

GdP-Beschluss des Landgerichts Gera: Es braucht eine offene Aufarbeitung

Pressemitteilungen – Der heutige Beschluss des Landgerichts Gera, wonach die Durchsuchung der Geschäftsstelle der Gewerkschaft der Polizei (GdP) rechtswidrig war, bestätigt wesentliche Zweifel, die die BSW-Fraktion von Beginn an geäußert hat. Die Maßnahme war weder ausreichend begründet noch verhältnismäßig. Dieser Vorgang muss nun konsequent aufgeklärt werden. Sven Küntzel, innenpolitischer Sprecher der BSW-Fraktion, erklärt: „Ein Eingriff in die…

02 Dez.

Zur geplanten Verschärfung von Sicherheitsmaßnahmen in Stadien

Pressemitteilungen – Die Innenministerkonferenz (IMK) wird sich vom 3. bis 5. Dezember in Bremen u. a. mit der Sicherheit in den deutschen Stadien befassen. Geplant sind weitreichende Maßnahmen zur Verbesserung des Schutzes, die besonders in organisierten Fangruppen auf Kritik stoßen. Die BSW-Fraktion warnt davor, im Fußball immer weitergehende Kontrollinstrumente einzuführen, ohne Fans und Vereine einzubeziehen. Vorgesehen sind unter…

29 Nov.

Gegen EU-Überwachung privater Kommunikation

Pressemitteilungen – Die BSW-Fraktion im Thüringer Landtag kritisiert die Art und Weise, wie die Europäische Union derzeit die Gesetzesinitiative zu den sogenannten „Chatkontrollen“ (CSA-Verordnung) vorbereitet. Mehrere Fassungen des Verordnungsentwurfs wurden hinter verschlossenen Türen verhandelt. Am Mittwoch unterstützten die Vertreter der EU-Mitgliedstaaten schließlich ohne öffentliche Debatte die Variante, die Kommunikationsanbietern „freiwillig“ ermöglicht, Nachrichten und Dateien bereits auf den Endgeräten…

27 Nov.

Einigung beim Doppelhaushalt mit Milliarden-Investition erzielt

Pressemitteilungen – Die drei Regierungsfraktionen haben sich gestern Abend gemeinsam mit der Fraktion Die Linke auf den Thüringer Doppelhaushalt 2026/2027 verständigt. Damit ist der Weg frei für zwei Jahre finanzielle Stabilität, klare Prioritäten und verlässliche Planung für Kommunen, Schulen, Vereine und Verbände. Frank Augsten, Fraktionsvorsitzender des BSW im Thüringer Landtag, erklärt: „Ich begrüße diesen verantwortungsvollen Schritt der…

  • 04 Dez. GdP-Beschluss des Landgerichts Gera: Es braucht eine offene Aufarbeitung

    Pressemitteilungen Der heutige Beschluss des Landgerichts Gera, wonach die Durchsuchung der Geschäftsstelle der Gewerkschaft der Polizei (GdP) rechtswidrig war, bestätigt wesentliche Zweifel, die die BSW-Fraktion von Beginn an geäußert hat. Die Maßnahme war weder ausreichend begründet noch verhältnismäßig. Dieser Vorgang muss nun konsequent aufgeklärt werden. Sven Küntzel, innenpolitischer Sprecher der BSW-Fraktion, erklärt: „Ein Eingriff in die…

  • 02 Dez. Zur geplanten Verschärfung von Sicherheitsmaßnahmen in Stadien

    Pressemitteilungen Die Innenministerkonferenz (IMK) wird sich vom 3. bis 5. Dezember in Bremen u. a. mit der Sicherheit in den deutschen Stadien befassen. Geplant sind weitreichende Maßnahmen zur Verbesserung des Schutzes, die besonders in organisierten Fangruppen auf Kritik stoßen. Die BSW-Fraktion warnt davor, im Fußball immer weitergehende Kontrollinstrumente einzuführen, ohne Fans und Vereine einzubeziehen. Vorgesehen sind unter…

  • 29 Nov. Gegen EU-Überwachung privater Kommunikation

    Pressemitteilungen Die BSW-Fraktion im Thüringer Landtag kritisiert die Art und Weise, wie die Europäische Union derzeit die Gesetzesinitiative zu den sogenannten „Chatkontrollen“ (CSA-Verordnung) vorbereitet. Mehrere Fassungen des Verordnungsentwurfs wurden hinter verschlossenen Türen verhandelt. Am Mittwoch unterstützten die Vertreter der EU-Mitgliedstaaten schließlich ohne öffentliche Debatte die Variante, die Kommunikationsanbietern „freiwillig“ ermöglicht, Nachrichten und Dateien bereits auf den Endgeräten…

  • 27 Nov. Einigung beim Doppelhaushalt mit Milliarden-Investition erzielt

    Pressemitteilungen Die drei Regierungsfraktionen haben sich gestern Abend gemeinsam mit der Fraktion Die Linke auf den Thüringer Doppelhaushalt 2026/2027 verständigt. Damit ist der Weg frei für zwei Jahre finanzielle Stabilität, klare Prioritäten und verlässliche Planung für Kommunen, Schulen, Vereine und Verbände. Frank Augsten, Fraktionsvorsitzender des BSW im Thüringer Landtag, erklärt: „Ich begrüße diesen verantwortungsvollen Schritt der…