BSW-Fraktion fordert Landesprogramm gegen Gewalt an Frauen mit Fokus auf ländlichen Raum
,Nach dem Bericht der Thüringer Allgemeinen unter dem Titel „Gewalt gegen Frauen: Nicht alles gut auf dem Thüringer Land“ fordert die BSW-Landtagsfraktion Thüringen entschieden mehr politische Aufmerksamkeit und konkrete Maßnahmen gegen strukturelle Unterversorgung in ländlichen Regionen. Der Sprecher für Gleichstellung, Steffen Quasebarth, erklärt:
„Es kann nicht sein, dass Betroffene sexualisierter oder häuslicher Gewalt auf dem Land schlechteren Zugang zu Schutz, Beratung und medizinischer Hilfe haben als in den Städten. Der Schutz vor Gewalt darf niemals vom Wohnort und dem Engagement Einzelner abhängen. Wir brauchen endlich ein Landesprogramm gegen Gewalt an Frauen, das alle Regionen erreicht.“
Die Fraktion sieht dringenden Handlungsbedarf bei der Sicherstellung von Schutz und Versorgung im gesamten Freistaat. Besonders im ländlichen Raum bestehen erhebliche Lücken bei Frauenhäusern, Beratungsstellen, medizinischer Versorgung und psychologischer Nachbetreuung.
Daher fordert die BSW-Fraktion Thüringen:
- landesweiten Ausbau der vertraulichen Spurensicherung (VSS)
- mindestens fünf zentrale Standorte in Thüringen (z. B. Erfurt, Gera, Jena, Suhl, Nordhausen) mit sicherer Finanzierung und klaren Standards.
- mehr Beratungsstellen im ländlichen Raum - keine Frau darf mehr als 30 Kilometer zur nächsten Hilfseinrichtung fahren müssen.
- Dauerhafte Landesförderung für Frauenhäuser und Opferschutzprojekte
- Ausbau psychosozialer und rechtlicher Begleitung
- landesweite Aufklärungskampagne – Gewaltprävention und Information über Hilfsangebote müssen stärker in Schulen, Kommunen und Medien verankert werden.