
Besetzung der Universität Weimar erfordert schnelles Handeln der Uni-Leitung
,Junge Menschen haben jedes Recht und sogar die Pflicht, laut zu sein, ihren Überzeugungen eine Stimme zu geben und den Status quo herauszufordern.
Ebenso gilt aber: „Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt.“ Die Bauhaus-Universität ist ein Ort der Kreativität, Forschung und Bildung. Wer sie besetzt, ist kein Visionär, sondern spricht zunächst erst einmal Studierenden und Lehrenden den Schaffensort ab. Er belastet seine Meinungskundgabe mit der bewussten Missachtung unserer Rechtsordnung und stellt sein individuelles Protestrecht rücksichtslos über die Freiheit der Lehre und das Recht auf Lernen.
Genau daran muss sich die Universitätsleitung messen lassen. Ihr obliegt es, das Funktionieren der Universität als Bildungsstätte zu gewährleisten. An sie geht die Erwartung, die Hochschule als Haus für alle zu führen – und nicht einem Aktionszentrum für politischen Aktivismus preiszugeben. Jeder Tag der Besetzung ist ein Tag, an dem Pluralismus und Unabhängigkeit auf der Strecke bleiben.
Dirk Hoffmeister, bildungs- und wissenschaftspolitischer Sprecher der BSW-Fraktion im Thüringer Landtag:„Wir verstehen den Wunsch der Studierenden, ihre politischen Überzeugungen zum Ausdruck zu bringen. Doch die Besetzung von Hochschulgebäuden überschreitet die Grenzen legitimen Protests, missachtet das Hausrecht und schadet dem eigentlichen Zweck einer Universität – der freien Bildung und dem wissenschaftlichen Diskurs. Dies gilt gleichermaßen für die angekündigten, weiteren Störungen des Lebensalltags. Andere für die eigenen politischen Forderungen in Geiselhaft zu nehmen, ist nicht ok.“
Sven Küntzel, innenpolitischer Sprecher: „Wir rufen die Protestierenden auf, die Räume freizugeben! Keine Zerstörungen an diesem Lernort! Bringen Sie Ihre Anliegen auf friedliche, kreative und demokratische Weise vor – aber respektieren Sie die Universität als das, was sie sein muss: Ein Ort für alle!“
Universitäten sind Orte der Aufklärung, nicht der Konfrontation. Wer wirklich etwas verändern will, muss mit Argumenten überzeugen, nicht mit Besetzungen blockieren. Unsere Studierenden haben ein Recht auf Bildung in Freiheit – ohne ideologische Bevormundung oder politische Instrumentalisierung.“